Heitersbergstrecke: Gebiet Gruemet
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Beschreibung
Das westliche Tunnelportal befindet sich unmittelbar nach der Unterfahrung der Landstrasse Fislisbach-Mellingen etwa 400 m südöstlich der ehemaligen Nationalbahn-Station Mellingen. Die Linie überquert dann die Landstrasse auf einem Viadukt. Die topografischen und geologischen Gegeben-
heiten führen dazu, dass die
Heitersbergstrecke erst ausser-
halb der Station Mellingen
im Gebiet Gruemet in Richtung
Reussbrücke in das alte Natio-
nalbahntrasse einmünden kann.Zum Vergrössern jeweils auf Grafik oder Foto klicken
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Aus Modellbahnersicht
Die Situation entspricht dem klassischen Modellbahn-
thema: «Hauptstrecke mit abzweigender Nebenbahn». Alles was das Herz des Modellbahners höher schlagen lässt ist hier vorhanden:- Bahnhöfe: 5 | 7
- Brücken: 1 | 2 | 3
- Tunnels: 4 | 8
- Entladestation für Tanklager: 6
Je nach Wahl der Epoche, kann
man Betrieb mit einem Bahnhof
oder mit zwei Stationen machen.
Der Oelterminal verlangt nach langen Blockzügen. Auf der Hauptstrecke verkehren nationale und internationale Zugkompositionen. -
1 - Brücke Reuss
Erbaut wurde die Brücke als Teil der Schweizerischen Nationalbahn (SNB). Nur für ein paar Monate verkehrte die Nationalbahn schliesslich auf der vollen Länge der Strecke zwischen Singen und Zofingen.
- Bezeichnung: Brücke Reuss Mellingen
- Länge: 193 m
- Erneuerung: 1973
- Hauptöffnung Weite: 59.90 m
- Anzahl Öffnungen: 4
- Typ: Verbundbrücke
- Profil Nr. 342 / 500
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Die 1877 von der SNB errichtete Reussbrücke war das erste grosse Bauwerk der Bell Maschinenfabrik.
Die spezielle Form der Pfeiler rührt daher, dass die ursprüngliche Stahlkonstruktion 1933 bei der nachträglichen Betonierung belassen wurde und nun im Innern der Betonpfeiler eingegossen ist.
Der Stahlfachwerkträger wurde 1973 durch eine Verbundbrücke ersetzt. Mit dem Bau des 1975 eröffneten Heitersbergtunnels wurde
die Strecke von Lenzburg bis
Mellingen zu einer doppel-
spurigen Hauptstrecke ausgebaut.- Schienenhöhe m.ü.M.: 396.5
- Elektrifikation: 17.12.1946
- Doppelspur: 20.11.1974
Quelle: de.wikipedia.org
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Am östlichen Brückkopf stand vermutlich seit 1877 ein Bahnwärterhaus. Ca. 1973 im Rahmen des Ausbaus auf Doppelspur wurde das Haus abgerissen. Auf der Luftaufnahme von 1930 ist das Gebäude unschwer zu erkennen. Heute ist dieser Platz komplett mit Bäumen und Gestrüpp überwuchert. Nur ein kleines Mäuerchen und ein Loch (vom Sodbrunnen?) zeugen noch davon, dass hier einst jemand seinen Dienst versah.
Der Schattenwurf der Reussbrücke zeigt
deutlich, dass die Flusspfeiler der Brücke
noch nicht unter Beton verschwunden sind.Die Aufnahme wurde am 29. August 1930 aus einer Höhe von 3100 Metern aufgenommen: Luftbild*
* Es kann käuflich erworben werden beim Toposhop.
Quelle: Luftbilder swisstopo (Bundesamt für Landestopografie swisstopo) -
2 - Brücke Fislisbach
Nach der Station Mellingen Heitersberg überquert die Strecke die Landstrasse Fislisbach-Mellingen auf einem rund 170 m langen Viadukt:
- Bezeichnung: Brücke Fislisbach
- Länge: 168 m
- In Betrieb seit: 1975
- Hauptöffnung Weite: 45.00 m
- Anzahl Öffnungen: 4
- Typ: Verbundbrücke
- Profil Nr. 650
- Projektbeschrieb, Dr. E. Karamuk, Zürich
Bild 1: Viadukt Fislisbach; Blick von Norden
Bild 2: Viadukt Fislisbach; südliche Ansicht
(Fotos: Urs Widmer) -
3 - Brücke Mellingen
Vor dem Bau des Tanklagers und der Heitersbergstrecke verlief die einspurige Strecke nach Verlassen der Station Mellingen nach Mägenwil auf einem Damm, der bis zum Einschnitt beim Gruemet reichte. Der Bau dieser Brücke war notwendig geworden, damit die Tanklastwagen ab 1972 auf der neu erstellten Birmenstorferstrasse bequem auf die
Bahnhofstrasse einbiegen konnten.- Bezeichnung: Brücke
Zufahrtsstrasse
Tanklager - Länge: 68 m
- In Betrieb seit: ca. 1972
- Anzahl Öffnungen: 3
- Typ: Betonbrücke
- Bezeichnung: Brücke
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4 - Tunnel
Um von Mellingen zum Weiler Müslen oder nach Rütihof zu gelangen, musste man einen schmalen Tunnel passieren.
Im Zuge der Erstellung des Tanklagers wurde
eine Bresche in den Damm geschlagen
um Platz für eine ausladende Zufahrts-
strasse zu gewinnen.Fortan wurde der Tunnel
vorallem von Fussgängern
genutzt. Eine weitere Degradierung
erfuhr er, als die Station Mellingen
aufgehoben wurde. -
5 - Station Mellingen
Diese Linie wurde am 12. Dezember 2004 geschlossen. Als Ersatz wurde am selben Tag der neue Bahnhof Mellingen Heitersberg an der Haupteisenbahnlinie Lenzburg–Zürich eröffnet.
- Schienenhöhe m.ü.M.: 400.7
- Streckeneröffnung: 01.10.1877
- ursprüngliche Bahngesellschaft:
Schweizerische Nationalbahn (SNB)
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6 - Oelterminal
In den 1960er Jahren entstand neben dem Bahnhof das grösste Benzin- und Öltanklager der Schweiz. Es ist die grösste Lagerstätte dieser Art in der Schweiz. Sie zählt insgesamt 25 zylinderförmige Lagerbehälter aus Stahlblech mit einem Lagervolumen von total rund
750 000 m3 Inhalt. Die Mineralölgesellschaften
Avia, BP und Socar lagern dort insgesamt
ca. 750 Millionen Liter Benzin, Heizöl und
Diesel. Zur Anlage gehört auch ein
Löschweiher. Das gesamte Areal
misst über 20 ha. -
7 - Station Mellingen Heitersberg
Ein kühner Plan vor rund vierzig Jahren, während der Auto-
bahnbau boomt: Die Bahnlinie Zürich-Aarau-Bern soll um
acht Kilometer kürzer werden, ein Tunnel durch den
Heitersberg den Umweg über Baden-Brugg ab-
schneiden. Während der Planung dieser Linie
wittern helle Köpfe die Möglichkeit, der
bahnmässig schlecht erschlossenen
Region Mellingen endlich einen
kurzen schnellen Bahnan-
schluss nach Zürich zu ver-
schaffen. 1967 fordern Interpellationen
eine Haltestelle Mellingen an der Heitersberglinie.Am 12. Dezember 2004, 37 Jahre später, ist es so
weit, die Station Mellingen Heitersberg wird eröffnet. -
8 - Heitersbergtunnel
Der Tunnel wurde 1975 als Teil der geplanten NHT (Neue Eisenbahn Haupttransversale) eröffnet und damit die Strecke zwischen Zürich und Bern begradigt und die Reisezeit zwischen den beiden Städten um rund 20 Minuten verringert.
Die Schwellen hatten 2015 das Ende ihrer
Lebensdauer erreicht und mussten
ersetzt werden.Die Sanierung war die erste ihrer Art: Noch nie
musste in der Schweiz eine feste Fahrbahn in diesem Umfang instandgesetzt werden. Dabei ersetzte die SBB lediglich die Schienen und Schwellen im 4929 Meter langen Tunnel. Die Gleistragplatte aus Beton ist in gutem Zustand und bleibt bestehen.
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